FKK Themen Allgemein » Nackt ins Sole-Bad

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LUDWIGSFELDE. Wenn die Badegäste, befreit von beengenden Textilien, die Ludwigsfelder Thermen- und Saunalandschaft betreten, stoßen sie auf ein Schild mit der Hinweis: Handys verboten. "Wir wollen vermeiden, dass hier heimlich irgendwelche Foto-Aufnahmen mit dem Handy gemacht werden", sagt Henry Thiedke, der Oberbademeister. Wolf Fähnrich, nahtlos gebräunter Rentner aus Ludwigsfelde, hat da keine Befürchtungen. Er steigt gerade aus dem 32 Grad warmen Sole-Wasser. "Mir war es immer schon zu schade, die Badehose nass zu machen", sagt der Mann mit dem Schnäuzer. "Aber ich finde, manche Leute in Ludwigsfelde sind ein bisschen verklemmt." Die trauten sich nicht in das Bad. "Weil sie ihre Nachbarn nicht nackig sehen wollen", glaubt er. Vielleicht erlauben die Betreiber deshalb mittwochs und sonntags auch Badeanzugsträgern, den Thermenbereich zu betreten. Die meisten Gäste kommen aber aus Berlin und Potsdam. Wie das Ehepaar Toppe aus Steglitz. "Wir fühlen uns hier einfach frei", sagt Sylvia Toppe, eine Friseurin. "Es ist kein Spaßbad mit lautem Kindergeschrei", pflichtet ihr Mann ihr bei. Vor fünf Monaten hat das Bad eröffnet. Betreiber Heinz Steinhart, Chef der Kristall-Gruppe, hatte sich die Therme für textilfreies Saunieren und Baden ausgedacht, um zwischen den vielen, oft nicht ausgelasteten Freizeitbädern im Land bestehen zu können. Er wollte die ostdeutsche FKK-Tradition nutzen. Die Stadt baute das Bad in Eigenregie ohne Fördermittel. Schließlich sitzt DaimlerChrysler hier und zahlt sogar Steuern. So konnte auch eine Schulsportschwimmhalle integriert werden. Dort wird natürlich mit Badehose und -anzug geschwommen. Soljanka auf der Piazza Im Zentrum der Anlage befinden sich drei Becken mit Heilwasser, mitten drin gibt es eine Poolbar. Ein paar Meter weiter macht gerade eine Seniorengruppe Wassergymnastik mit elastischen Gummistäben. Rund um die Becken sind acht verschiedenen Saunabereiche eingerichtet. Und das Obergeschoss ist mit bunten Fassadenelementen verkleidet. "Es soll eine venezianische Piazza darstellen", sagt Geschäftsführerin Jeanette Wachsenhausen. Im Restaurantbereich gibt es Soljanka für 3,50 Euro. Auch eine Gruppe von fast zwanzig Polizisten aus Berlin-Hellersdorf hat sich an diesem Tag in der Therme eingefunden. "Das ist unser dienstlicher Wandertag", erklärt eine junge Polizistin mit Piercing im Mund. Ihr Chef Klaus Sosner erweist sich gar als glühenden Anhänger der Freikörperkultur. "Gehen Sie mal an einen Brandenburger See", sagt er. "Dort, wo am wenigsten Müll liegt, die wenigsten Zigaretten geraucht werden, da ist der FKK-Bereich." Anhänger der Freikörperkultur gingen behutsamer mit Umwelt und Natur um. Der Hallenser Psychotherapeut Hans-Joachim Maaz hatte schon vor Monaten in einer Zeitschrift eine FKK-Renaissance in Ostdeutschland festgestellt. Gelernte DDR-Bürger legten "weniger Wert auf Etikette und Statussymbole" als die Menschen im Westen. Nach den Jahren der Anpassung stellte Maaz im Focus nun eine Besinnung der Ostdeutschen "auf ihre liebenswerte Alltagskultur" fest. In Ludwigsfelde scheint dies zu funktionieren, wobei viele Besucher auch aus dem Berliner Westen kommen. Und was die Etikette angeht, wird schon am Eingang unter ebendiesem Titel gemahnt: "Wir bitten Sie, sich alle Zärtlichkeiten, die über das Küssen hinausgehen, für zu Hause aufzubewahren." Oberbademeister Tiedke sagt, es müssten da klare Grenzen gezogen werden. Ein Problem gibt es in Ludwigsfelde noch: Das Bad kostete dann doch mehr Geld als ursprünglich geplant. Therme Ludwigsfelde, Fichtestraße, tägl. geöffnet von 9-22 Uhr, Eintritt für drei Stunden 14 Euro, Tageskarte 24 Euro. Tel.: 03378/518 79-0

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Quelle: Berliner Zeitung

Ein wichtiger Aspekt:

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Die trauten sich nicht ....
....weil sie ihre Nachbarn nicht nackig sehen wollen...

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Na Hurra !!! Es lebe die Verklemmtheit !!!